Katalogisierung

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Grundlegendes

Katalogisierung, auch Bestandeserschliessung genannt, bezeichnet den Prozess der systematischen Erfassung, Beschreibung und Ordnung von Medien und anderen Ressourcen in einem Katalog. Dieser Prozess ist essenziell für Bibliotheken, Archive und Informationssysteme, um den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Wichtige Begriffe sind dabei die Formal- und die Sacherschliessung. Die Katalogisierung kann in verschiedenen Bibliotheksverwaltungsprogrammen und nach verschiedenen Regeln erfolgen. Bei Beständen, die schon lange in der Bibliothek vorhanden sind, jedoch erst im Nachhinein in den Katalog aufgenommen werden, spricht man von Rekatalogisierung.

Formalerschliessung

Bei der Formalerschliessung handelt es sich um die Katalogisierung zum Zweck des Nachweises eines Mediums im Katalog (Wiesenmüller & Horny 2017). Dies umfasst die Beschreibung des Mediums (bibliografische Beschreibung) und die Festlegung der formalen Merkmale bzw. Suchbegriffe, d.h. der Name und/oder Sachtitel, unter denen die Katalogisate einzuordnen sind. Die Titelaufnahme bezeichnet den Vorgang und das Ergebnis der Formalerschliessung. Alle bibliografisch wichtigen Merkmale werden aufgenommen. Bei einem Buch nutzt man dazu das Titelblatt und Impressum, in einzelnen Fällen auch andere Stellen des Buches oder sogar externe Quellen. Alle Katalogisate haben eine bestimmte Struktur vorgegeben, was zur Einheitsaufnahme dient.

Sacherschliessung

Bei der Sacherschliessung geht es um die inhaltliche Beschreibung eines Mediums. Zu unterscheiden gibt es hier die verbale Sacherschliessung, die natürliche Wörter (Schlagwort oder Stichwort) verwendet und die klassifikatorische Sacherschliessung, die sich auf ein Klassifikationssystem mit hierarchisch geordneten Systemstellen bezieht. Um die verbale Sacherschliessung eines Mediums vornehmen zu können, bedarf es einem gewissen Mass an Allgemeinbildung, Kenntnisse der Wissenschaftskunde und je nach dem Spezialisierungsgrad eine fachwissenschaftliche Ausbildung. Bei der Schlagwortvergabe wird Folgendes durchgeführt:

  • Der Inhalt eines Mediums muss festgelegt werden (Inhaltsanalyse)
  • Der Inhalt muss in einem oder mehreren Schlagwörtern erfasst werden (Begriffsfindung)
  • Die Begriffe müssen regelrecht angesetzt werden (Schlagwortbildung)
  • Das verwendete Vokabular muss kontrolliert und Mehrdeutigkeiten vermieden werden (Terminologische Kontrolle)

Um bei der Schlagwortvergabe zu vermeiden, dass diverse Synonyme verwendet werden, wird ein Schlagwortkatalog verwendet, wie ihn die Gemeinsame Normdatei anbietet (Kempf, 2022, S. 188).

Standards in der Katalogisierung

Für die Katalogisierung existieren internationale Standards wie z.B.:

  • RDA (Resource Description and Access): Modernes Regelwerk für die Beschreibung von Ressourcen.
  • MARC21 (Machine-Readable Cataloging): Format für die maschinenlesbare Speicherung von Katalogdaten.
  • Dublin Core: Standard für die Erstellung einfacher und flexibler Metadaten.

Literatur

  • Bertram, J. (2005). Einführung in die inhaltliche Erschliessung: Grundlagen - Methoden - Instrumente. Würzburg:Ergon Verlag.
  • Kempf, A. O. (2022). B 4 Thesauri. In R. Kuhlen, D. Lewandowski, W. Semar & C. Womser-Hacker (Ed.), Grundlagen der Informationswissenschaft (pp. 183-193). Berlin, Boston: De Gruyter Saur. (S. 183–194). https://doi.org/10.1515/9783110769043-016
  • Wiesenmüller, H. & Horny, S. (2017). Basiswissen RDA. De Gruyter eBooks. https://doi.org/10.1515/9783110544725

Weblinks


Verwandte Begriffe



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Katalogisierung, auch BestandeserschliessuKatalogisierung, auch Bestandeserschliessung genannt, bezeichnet den Prozess der systematischen Erfassung, Beschreibung und Ordnung von Medien und anderen Ressourcen in einem Katalog. Dieser Prozess ist essenziell für Bibliotheken, Archive und Informationssysteme, um den Zugang zu Informationen zu erleichtern.en Zugang zu Informationen zu erleichtern. +
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